Landesverkehrswacht und Provinzial starten Kampagne gegen digitale Ablenkung am Steuer „Mach es aus, bevor es aus ist!“

Landesverkehrswacht und Provinzial starten Kampagne gegen digitale Ablenkung am Steuer „Mach es aus, bevor es aus ist!“

Kurz mal eben anrufen, eine Nachricht lesen oder tippen – schon wenige Sekunden Ablenkung am Steuer können schnell zu Unfällen mit im schlimmsten Fall tödlichem Ausgang führen. Jeder siebte bis zehnte Unfall ereignet sich internationalen Studien zufolge aufgrund von Unaufmerksamkeit. Auch weil elektronische Geräte genutzt wurden. „Mach es aus, bevor es aus ist!“, lautet daher der Titel einer gemeinsam von der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern und der Provinzial Nord Brandkasse AG organisierten Kampagne. Das Besondere daran: Die Aufklärung durch Fakten wird durch ein realitätsnahes Erlebnis am Aufprallsimulator „App-gelenkt“ ergänzt. 
 

Aufprallsimulator

Kurz mal eben anrufen, eine Nachricht lesen oder tippen – schon wenige Sekunden Ablenkung am Steuer können schnell zu Unfällen mit im schlimmsten Fall tödlichem Ausgang führen. Jeder siebte bis zehnte Unfall ereignet sich internationalen Studien zufolge aufgrund von Unaufmerksamkeit. Auch weil elektronische Geräte genutzt wurden. „Mach es aus, bevor es aus ist!“, lautet daher der Titel einer gemeinsam von der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern und der Provinzial Nord Brandkasse AG organisierten Kampagne. Das Besondere daran: Die Aufklärung durch Fakten wird durch ein realitätsnahes Erlebnis am Aufprallsimulator „App-gelenkt“ ergänzt.

Hans-Joachim Hacker, Präsident der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern, hofft so, nachhaltig für die unterschätzte Gefahr sensibilisieren zu können: „Es gibt eine große Dunkelziffer, wie viele schwere Unfälle durch Ablenkung geschehen. Schätzungen gehen von deutschlandweit 300 tödlichen Unfällen aus. Mit dem Simulator können wir ganz praktisch verdeutlichen, wie riskant die Ablenkung durch Handynutzung am Steuer ist.“ Eine Sekunde Smartphone-Ablenkung bei 50 km/h am Steuer eines Autos bedeuten 14 Meter Blindfahrt, drei Sekunden WhatsApp checken bei Tempo 100 erhöhen den Bremsweg auf mindestens 162 Meter.

Der Simulator stellt Gefahrensituationen im Straßenverkehr real nach. Probanden, die auf dem Fahrersitz Platz genommen und ihre virtuelle Fahrt aufgenommen haben, erhalten in kurzer Folge die Aufforderung, ihre Aufmerksamkeit dem Smartphone zu widmen. Gleichzeitig müssen sie besondere Verkehrssituationen meistern. Abgelenkt durch die Handynutzung ist der Crash mit etwa 10 km/h Aufprallgeschwindigkeit meist unausweichlich.

Speziell ausgebildete Moderatoren der Landesverkehrswacht stehen für die Präventionsarbeit mit dem „Aufprallsimulator“ zur Verfügung. Angeboten wird auch eine simulierte Fahrt durch eine einheimische Allee nahe Neustrelitz. Denn Bäume verzeihen keine Fehler – die Handynutzung kann hier besonders schnell tödlich enden.

„Verkehrsteilnehmer, die durch die Nutzung ihres Smartphones während der Autofahrt abgelenkt und quasi im Blindflug unterwegs sind, gefährden nicht nur sich, sondern auch andere“, gibt Heiko Wischer, Pressesprecher der Provinzial Nord Brandkasse, zu bedenken. „Unser Motto lautet bekanntlich: Alle Sicherheit für uns im Norden. Das passt gut zu uns als regionalem Versicherer und zu unserer seit Anfang der 90er Jahre bestehenden Partnerschaft mit der Landesverkehrswacht. Es ist sehr gut investiertes Geld, wenn die Kampagne dazu beiträgt, den Leichtsinn am Steuer zu vermindern und Menschenleben zu retten“, sagt Wischer. Die Provinzial Nord finanziert die Verkehrssicherheitskampagne in ihrem Geschäftsgebiet, die bereits in Schleswig-Holstein getestet wurde. Auch in Westfalen unterstützt die Westfälische Provinzial Versicherung die Kampagne.

Die Nutzung von Handys am Steuer geht quer durch alle Altersgruppen. Mit 85 Prozent ist sie bei den 18- bis 29-Jährigen am größten. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil sind junge Autofahrende zwischen 18 und 25 Jahren und unabhängig vom Thema 'Smartphonenutzung´ überdurchschnittlich häufig in Unfälle verwickelt. Aber auch in der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen geben noch mehr als 75 Prozent an, dass sie beim Autofahren gelegentlich zum Smartphone greifen.

Dabei hat die Präventionsinitiative einen ernsten Hintergrund. Im Jahr 2018 hat die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern bei Kontrollen 16.509 Verstöße gegen das Verbot, Handys und elektronisches Gerät am Steuer zu bedienen, festgestellt - eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent. Teuer werden kann unerlaubte Smartphonenutzung am Steuer darüber hinaus: Wird man kontrolliert sind 100 Euro Strafe und ein Punkt in Flensburg die Folge. Kommt es zu einer Gefährdung, sind 150 Euro, zwei Punkte im Verkehrszentralregister und ein Monat Fahrverbot die Folge. Bei Unfallverursachung erhöht sich das Bußgeld auf 200 Euro, gegebenenfalls kann es sich sogar um eine Straftat handeln.

Beim Aktionstag in der Neustrelitzer Beruflichen Schule waren die Schüler erschreckt, wie gefährlich der scheinbar kurze Blick auf das Handy ist. Im Blindflug wird das Auto unbeherrschbar, so die einhellige Meinung nach der Fahrt im Simulator. Das ist die wichtigste Nachricht nicht wert.


Für Fragen:
Heiko Wischer (Provinzial, Tel. 0172 3087862)
Andrea Leirich (Landesverkehrswacht, Tel. 0385 52 19 61 0, www.verkehrswacht-mv.de)

Der Provinzial NordWest Versicherungskonzern ist die zweitgrößte öffentliche Versicherungsgruppe in Deutschland. Zum Konzern gehören die Provinzial Nord Brandkasse, die Hamburger Feuerkasse, die Provinzial NordWest Lebensversicherung und die Westfälische Provinzial. Rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für den Konzern im Innen- und Außendienst tätig. Dazu kommen rund 500 Auszubildende. Die Unternehmen der Provinzial NordWest sind fest in Mecklenburg‑Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Westfalen verwurzelt. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Provinzial mit einer Landesdirektion in Rostock sowie mit 42 Generalagenturen im ganzen Land vertreten. Die Provinzial engagiert sich vielfältig im sozialen und kulturellen Bereich, in der Schadenverhütung sowie im Breiten- und Spitzensport.