Fachtagung 2013

Fachtagung 2013

Geschwindigkeit

(Rostock, 10. April 2013) Für eine stärkere Reglementierung auf den Straßen haben sich heute die Teilnehmer der diesjährigen Fachtagung der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern ausgesprochen. Mit dem Thema Geschwindigkeit griffen die Verkehrswächter die Hauptunfallursache Nummer 1 auf. Hans-Joachim Hacker, Präsident der Landesverkehrswacht, erneuerte die von seiner Organisation seit Jahren immer wieder vorgebrachte Forderung nach der Einführung von generellen Tempolimits: „Überhöhte Geschwindigkeit ist überall ein Problem – innerorts und außerorts. Dennoch gibt es in Deutschland weder generelle Tempolimits auf Autobahnen noch flächendeckende Tempo-30-Begrenzungen in Ortschaften. Wie lange noch wollen wir hinnehmen, dass die Freiheit einiger, die sich das Recht herausnehmen, so schnell zu fahren, wie es ihnen gefällt, mit Menschenleben bezahlt wird? Wir fordern flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzungen, ohne Wenn und Aber: Regelgeschwindigkeit 130 km/h auf Autobahnen, 80 km/h in Alleen und 30 km/h innerhalb von Ortschaften“, so Hacker.

In seiner Rede erinnerte er an zahlreiche Präventionsaktionen zu diesem Thema, so an die 2009 gestartete Landstraßen-Plakataktion von Landesverkehrswacht, Verkehrssicherheits-kommission, DEKRA und DRK „Kein Ort zum Sterben“ oder die DVR-Kampagne „Runter vom Gas!“ an Autobahnen und Landstraßen. Er kündigte an, das Thema Geschwindigkeits-überwachung in der Verkehrssicherheitskommission des Landes in den Vordergrund der Diskussion zu rücken; auch künftig dürfe Rasern und Dränglern kein Pardon gewährt werden. „Die Hälfte aller Unfälle könnte verhindert werden, wenn sich alle Verkehrs-teilnehmer an die Regeln halten würden. Hier helfen nur Überwachung und Sanktion, je mehr, desto besser“, zeigte sich Präsident Hacker überzeugt. Ergänzend dazu sei jedoch Aufklärung und Übung vonnöten. Er warb für das von den Verkehrswachten angebotene Verkehrssicherheitstraining und die vielen Projekte zum Thema Geschwindigkeit im Land.

Rund um das Thema Geschwindigkeit ging es auch in den Fachvorträgen von Verkehrsexperten. Den Motiven und Einstellungen von motorisierten Verkehrsteilnehmern widmete sich Dr. Jens Schade von der Technischen Universität Dresden mit seinem Vortrag „Warum fahren wir eigentlich zu schnell?“. Während Dr. Detlev Lipphard vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat ein Plädoyer für die konsequente Geschwindigkeitsüberwachung hielt und Professor Dr. Dieter Müller vom Institut für Verkehrsrecht und Verkehrsverhalten Rechtsgrundlagen derselben erläuterte, wollte Martin Mönnighoff von der Deutschen Hochschule der Polizei Münster die Einführung eines generellen Tempolimits auf Autobahnen als Sicherheitsgewinn zur Diskussion stellen. Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Deutschen Versicherer stellte das Modell von Gemeinschaftsstraßen innerorts vor