„Sattelfest“ in den Grundschulen des Landes
Im September haben alle Grundschulen des Landes die Medienmappe „Sattelfest“ für die Radfahrausbildung in der vierten Klasse erhalten. Kostenfrei, denn finanziert wurden die Mappen vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung sowie von der Provinzial Versicherung.
Neben dem Fahrradpass – bei Jungen und Mädchen gleichermaßen beliebt – enthält die Mappe Prüfbögen und Arbeits¬blätter in Klassenstärke sowie eine Handreichung für Lehrkräfte mit Ideen für den Unterricht. Vielerorts werden Schulen bei der Radfahrausbildung von der örtlichen Polizei unterstützt.
Mitwirkung von Eltern und Großeltern
Optimal für das gemeinsame Erlebnis und für erfolgreiches Lernen der etwa 8- bis 10-Jährigen sind Radausflüge, beispielsweise in den Herbstferien.
Dabei können Strecken, die das Kind zu Freunden, Verwandten, zur Schule und zu Sport- und Freizeiteinrichtungen zurücklegt oder demnächst zurücklegen soll, abgefahren werden. Das Kind fährt vorneweg. So können Eltern beobachten, ob es alles richtig macht. Sie können korrigierend eingreifen und rechtzeitig zurufen, wie es sich verhalten soll.
Eltern und Großeltern können am besten beurteilen, ob ein Kind diese Strecken später überhaupt allein fahren kann. Sie können entscheiden, wo es fahren soll: auf dem Radweg, dem Radfahrstreifen, dem Schutzstreifen, dem Gehweg oder auf der Fahrbahn. Und sie können vereinbaren, dass es besser eine nicht so schwierige, aber etwas längere Strecke fährt.
Beim Halt in sicheren Bereichen können gemeinsam knifflige Verkehrssituationen beobachtet und besprochen werden, etwa Rechts-vor-Links-Kreuzungen in Wohngebieten oder Ein- und Ausfahrten bei Tankstellen und Firmen.
Das Kind kann bei der Tour lernen, dass es doppelt gut aufpassen soll, wenn eine Straße einmündet. Dort besteht die Gefahr, dass abbiegende Autofahrer ein radfahrendes Kind übersehen. Also: Bei Einmündungen „alle Antennen hochfahren“ und langsamer radeln oder anhalten, wenn es brenzlig werden könnte.
Und damit das Ganze nicht in Stress ausartet, wartet irgendwann ein traumhafter Weg durch einen Wald, ein Dorf oder Park, zu einem See – oder zur besten Eisdiele weit und breit.
Gemeinsam für mehr Sicherheit
Die Sicherheitsbestrebungen der Schulen, der Landesverkehrswacht sowie der Partner der Aktion haben leider auch einen sehr ernsten Hintergrund: Allein im Jahr 2019 verunglückten in Mecklenburg-Vorpommern 164 Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren mit ihren Rädern im Straßenverkehr, Jungen deutlich häufiger als Mädchen.
„Wir alle können dazu beitragen, dass die Kinder in unserem Land sicherer leben können: Eltern, Großeltern, Lehrkräfte und diejenigen, die mit dem Auto oder Motorrad unterwegs sind. Denken Sie bitte immer daran, dass die Jungen und Mädchen auf ihren Rädern keine Gurte, Airbags und Knautschzonen haben. Sie sind ungeschützt und brauchen unseren Schutz und unsere Rücksicht“, appelliert der Präsident der Landesverkehrswacht, Hans-Joachim Hacker, an die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.
Abdruck honorarfrei – Belegexemplar erbeten
Bei Rückfragen:
Andrea Leirich
Geschäftsführerin
Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Tel.: 0385-5219610 – info@verkehrswacht-mv.de