Trainieren für den Schulweg

Trainieren für den Schulweg

52 Kitas für vorbildliche Verkehrserziehung mit Schulweg-Orden ausgezeichnet

Wenn nach den Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern ungefähr 14500 Kinder zum ersten Mal in die Grundschulen gehen, sind einige von ihnen besonders gut vorbereitet: mit ihnen haben in 52 Kitas des Lan­des Erzieherinnen und Erzieher in den vergangenen Monaten intensiv den Schulweg geübt. Spiele­risch wurden die künftigen Schülerinnen und Schüler auf Zebrastreifen, Ampeln, Fußgängerinseln, Autoausfahrten und das richtige Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln vorbereitet. Als Dank für dieses besondere Engagement verliehen die Referatsleiterin im Verkehrsministerium, Elke Rattunde, der Vizepräsident der Landesverkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern, Bernd Fritsch sowie Annette Wanserski, Präventionsleiterin der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern, heute den „Schulweg-Orden“.

Trainieren für den Schulweg - 52 Kitas für vorbildliche Verkehrserziehung mit Schulweg-Orden ausgezeichnet

Seit Bestehen dieser Auszeichnung im Jahr 2010 wurden mehr als 160 Vorschu­leinrichtungen mit diesem von der Landesverkehrswacht und Unfallkasse initiierten Orden ausge­zeichnet. Zur Festveranstaltung waren 20 in der Verkehrserziehung herausragende Kindertages­stätten ins Schleswig-Holstein-Haus eingeladen; 32 weitere Einrichtungen erhalten die Auszeichnung regional durch örtliche Verkehrswachten.

„Weil Kinder ihre Umwelt und damit auch den Straßenverkehr ganz anders wahrnehmen als Erwach­sene, ist für sie der Schulweg eine große Herausforderung“, erläuterte Bernd Fritsch bei der Übergabe des Ordens. „Sie besitzen eine andere Perspektive, hören Verkehrsgeräusche leiser und nehmen Gefahrenquellen anders wahr“.  
 
Die Verkehrswacht Mecklenburg-Vorpommern unterstützt Kindertagesstätten im Rahmen ihres Pro­jektes „Noch 100 Tage bis zum ersten Schulweg“ mit Medienmappen und Autofahrer durch die Akti­on „Brems Dich“. Mütter und Väter als Hauptverantwortliche werden in die systematische Verkehrs­erziehung eingebunden. Die 19 regionalen Verkehrswachten des Landes stehen zusätzlich mit ziel­gruppengerechtem Informationsmaterial und vielfältigen Veranstaltungen zur Seite. Ein weiterer wichtiger Partner ist zudem die Polizei.

„Je früher unsere Jüngsten lernen, sich im Straßenverkehr sicher und vorausschauend zu bewegen, desto besser fühlen sich die Eltern und auch wir uns als Unfallkasse. Es soll gar nicht erst zu Unfällen kommen“ so Annette Wanserski, Präventionsleiterin der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern. „Deshalb legen wir unseren Schwerpunkt auf Prävention und freuen uns über das große Interesse der Kitas an die­sem Projekt.“

Laut Statistischem Landesamt verunglückten im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 212 Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren im Straßenverkehr, einige auch auf dem Schulweg. „Dank des Engagements der Kindergärtnerinnen und Kindergärtner wird unseren Kleinsten Sicherheit gegeben, wenn sie auf dem Weg ins eigenständige Verkehrsleben starten“ lobt Annette Wanserski. Die Organisatoren des Schulweg-Ordens weisen darauf hin, dass Schulanfänger nach um­fangreichem Üben des sichersten Weges so lange begleitet werden sollten, bis sie sicher sind.

Gleichzeitig wollen die Organisatoren des Schulweg-Ordens die Verantwortung nicht nur Eltern, Kin­dern und Kita überlassen: „Jede Verkehrsteilnehmerin und jeder Verkehrsteilnehmer steht das ganze Jahr über in der Pflicht, aufmerksam, vorsichtig und vorausschauend zu fahren“, so der Vizepräsident der Landesver­kehrswacht Mecklenburg-Vorpommern. „Nicht nur zum Schulanfang, sondern auch in den Ferien – wenn viele Kinder draußen spielen - gilt das Motto unseres Programmes: BREMS DICH!“

  • Schulweg-Tipps für Mütter und Väter:
  • Gehen Sie mit Ihren Kindern vor Schulbeginn den Weg ab und suchen Sie die sicherste Route. Dies muss nicht der kürzeste Weg sein. Immer mehr Kommunen geben Schulwegpläne her­aus, auf denen Gefahrenpunkte verzeichnet sind.
  • Überqueren Sie Fahrbahnen möglichst nur an Ampeln, Überwegen oder Mittelinseln.
  • Kinder dürfen beim Überqueren nicht unter Zeitdruck stehen.
  • Zeigen Sie den Kindern an Baustellen oder versperrten Gehwegen das richtige Verhalten.
  • Wie oft der Schulweg anfangs gemeinsam gegangen werden muss, hängt von der Situation ab. Kinder lernen unterschiedlich schnell, manche Schulwege sind anspruchsvoller.
  • Begleiten Sie die Kinder so lange, bis sie sich sicher fühlen. Damit sich auch später keine Feh­ler einschleichen, sollte hin und wieder der Weg gemeinsam gegangen werden.
  • Schulbusfahren will gelernt sein! Üben Sie mit den Kindern das richtige Ein- und Aussteigen und besprechen Sie mögliche Gefahren wie den „toten Winkel“. Einige Landkreise bieten in Zusammenarbeit mit dem regionalen Nahverkehr, der Verkehrswacht und der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern kostenfreie „Bus-Schulen“ für Grundschulklassen an. Hier wird das richtige Verhalten im Bus geübt.
  • Bringen Sie Ihr Kind möglichst nicht mit dem Auto zur Schule! „Elterntaxis“ hindern Schulkin­der an der selbständigen Entwicklung und behindern die Sicht für Mitschüler.

Weitere Informationen auf der Webseite der Landesverkehrswacht:
https://www.verkehrswacht-mv.de/angebote/schulwegsicherung-mv

Für Rückfragen zu dieser Pressemitteilung

Andrea Leirich    
Geschäftsführerin
Landesverkehrswacht
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Telefon: 0385/ 52 19 61-0
Fax: 0385/ 52 19 61 11
E-Mail: info@verkehrswacht-mv.de

Cornelia Klammt
Stabsstelle Kommunikation
Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern
Telefon: 0385/5181-121
E-Mail: presse@uk-mv.de